„Drogen und Drogensucht“: Ein Projekt der Eingangsklasse SG 11/2 im Schuljahr 2016/2017

Die letztjährige Eingangsklasse des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums SG 11/2 hat sich im Schuljahr 2016/ 2017 für das Schwerpunktthema „Drogen und Drogensucht“ entschieden. Dieses wurde sowohl während des Schuljahres an verschiedenen Stellen in den Unterricht im Profilfach Pädagogik und Psychologie integriert als auch in Form von außerschulischen Veranstaltungen realisiert. So nahm die Klasse an der alternativen Stadtführung von „Trottwar“ in Stuttgart teil und lud einen Drogen- und Suchtberater in die Schule ein, der die Klasse über unterschiedliche Drogen informierte und von seiner Arbeit mit Suchtkranken berichtete. Den Abschluss bildete eine zweiwöchige Projektphase zum Ende des Schuljahres, in der sich die Schülerinnen und Schüler vertieft mit unterschiedlichen Themen beschäftigten: dem Einfluss von Drogenkonsum in der Schwangerschaft, der Darstellung von Drogensucht in „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ und dem Vergleich des Drogenkonsums „Früher und heute“ sowie dem möglichen Drogenkonsum am Beruflichen Schulzentrum. Hierfür erstellte die Klasse eine Umfrage, die an der Anna-Haag-Schule, der Eduard-Breuninger-Schule und der Gewerblichen Schule durchgeführt wurde.

Im Folgenden stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus den verschiedenen Veranstaltungen und Projektgruppen dar. Die Ergebnisse sind außerdem seit dem 16.10.2017 im Eingangsbereich des Berufsschulzentrums ausgestellt.

Annika Traxler (Lehrerin für Pädagogik/ Psychologie)

Foto SG 12-2

Trottwar“- Exkursion nach Stuttgart am 24.05.2017

Um unser Thema „Drogen und Sucht“ im Fach Pädagogik und Psychologie weiter zu vertiefen sowie einen persönlichen und näheren Einblick zu erhalten, machten wir, die Klasse SG 11/2, in Begleitung von Frau Traxler und Frau Papentin einen Ausflug nach Stuttgart. Dort haben wir an einer alternativen Stadtführung im Namen von „Trottwar“ teilgenommen.

Der Morgen begann an der U- Bahn Station Charlottenplatz. Von dort aus ging die Führung zur „Wärmestube“ in der Olgastraße los. Unsere Stadtführerin erklärte uns ausführlich, wie diese Einrichtung Drogenabhängigen beziehungsweise sozial benachteiligten Menschen hilft. Diese können dort ein Frühstück erhalten und bekommen die Möglichkeit zu duschen oder auch ihre Wäsche zu waschen. Ein Frühstück mit Kaffee kostet nur 2€.

Weiter ging es zu einem ehemaligen Straßenstrich neben einem Spielplatz. Vor ein paar Jahren gab es in dieser Straße einige Frauen, die sich prostituierten. Männer fuhren dann mit ihren Autos in die Straße und störten somit die Nachtruhe der Anwohner. Aus diesem Grund wurden Schranken sowohl an der Einfahrt als auch Ausfahrt angebracht, um dem entgegenzuwirken. Die Schranken schließen sich gegen Abend und verhindern so, dass Autos hineinfahren können. Zudem stellten entsorgte Heroinspritzen der Prostituierten im Sandkasten des anliegenden Spielplatzes eine Gefahr für die Kinder dar. Deshalb wird der Sandkasten regelmäßig alle zwei Wochen von Müll befreit.

Im Anschluss kamen wir an der sogenannten „Vesperkirche“ vorbei. Diese bietet einige Monate im Jahr Hilfe für benachteiligte Menschen, indem sie für wenig Geld Essen ausgibt und (Tier-) Ärzte oder Frisöre zur Verfügung stellt. Jedoch besuchen nicht nur sozial schwache Menschen die Kirche, sondern auch ältere Menschen, um ein wenig die Gesellschaft anderer zu genießen. Außerdem werden häufiger Konzerte veranstaltet, bei denen um Spenden für das eigene Projekt gebeten wird.

In Folge dessen wurden wir zur Brücke neben dem Gerber- Einkaufszentrum geleitet. Hier schilderte uns die Stadtführerin die ehemalige Situation einer anliegenden Tankstelle. Denn die Tankstelle, die damals noch unter der Brücke stand, diente als Anlaufstelle für Alkoholiker. Anscheinend machte sie mit dem Verkauf von Alkohol mehr Umsatz als mit dem Verkauf von Sprit.

Zuletzt wurde uns noch der sogenannte „Schlupfwinkel“ gezeigt. Dieser ist eine Anlaufstelle für weggelaufene Kinder und Jugendliche im Raum Stuttgart. Uns wurde erklärt, dass die Jugendlichen wegen verschiedener Gründe ihre Familie verlassen, um nach Stuttgart zu kommen. Unter anderem sind es Gründe, wie Streit in der Familie, Missbrauch, körperliche Gewalt oder Abenteuerlust.

Als Abschluss war am Ende der Stadtführung am Marienplatz noch ausreichend Zeit für Fragen. Zudem erzählte uns die Stadtführerin ihre persönliche Geschichte und erklärte uns, wie sie aufgrund ihrer Vorgeschichte zu „Trottwar“ gekommen war.

Es war eine gelungene und äußerst informative Exkursion, die uns das Thema „Drogen und Sucht“ näher gebracht hat.

Sabrina Baschin, Vanesa Hoti, Alexandra Wolf, Leonie Ziebel

 

Besuch vom Suchtberater

Die Welt befindet sich im Wandel. Unser Land wird von Drogen förmlich überschwemmt. Mit den Drogen kommen auch neue Probleme, wie Sucht oder Kriminalität (z.B. illegaler Drogenhandel) auf uns zu. Immer mehr Menschen greifen zur Spritze oder zur Joint-Zigarette, kurz gesagt sie konsumieren illegale Drogen. Um eben diesen Menschen, die in der Drogensucht gefangen sind, zu helfen, gibt es den Beruf des Streetworkers und des Suchtberaters.

Der Streetworker arbeitet, wie der Name schon sagt, direkt auf der Straße mit den Drogenabhängigen zusammen. Er versucht auf die Süchtigen zuzugehen und ihnen zu helfen, wenn sie es wollen. Er gibt den Konsumenten z.B. saubere Spritzen oder eine andere Möglichkeit ihre Drogen in einem sterilen Umfeld zu konsumieren, mit dem Ziel die Krankheiten die durch schlechte Hygiene, wie z.B. bereits benutzte, unsaubere Spritzen, entstehen, einzudämmen.

Der Suchtberater arbeitet in einer stationären Einrichtung. Er berät von jung bis alt alle Menschen, die ein Problem mit Sucht jedweder Art haben und leitet sie gegebenenfalls an Experten oder alternative Therapien (Einzel- oder Gruppentherapien) weiter. Er versucht den Abhängigen durch regelmäßige Gespräche durch ihre Sucht und den Alltag zu helfen.

Erfahrung in beiden Berufsfeldern hat der Sozialarbeiter Niko Danzinger, der unsere Klasse am 24. April 2017 besuchte, um uns über Drogen allgemein und über seine Tätigkeiten aufzuklären. Auf Wunsch der Klasse erläuterte er Fallbeispiele, die nicht nur mit Drogen- sondern auch mit Spielsucht zu tun hatten. Er klärte über den Ursprung vieler Drogen und über den Umgang mit abhängigen Freunden und Familienmitgliedern auf.                                                   

Der Urheber des hier veröffentlichten Textes ist der Schulleitung bekannt

 

Drogenkonsum während der Schwangerschaft

Drogenkonsum während der Schwangerschaft? Ein No-Go! Mit dieser Problematik beschäftigten wir uns in unserem Projekt im Rahmen unseres PäPsy-Unterrichts. Wir setzten uns vor allem mit Themen wie Ursachen und Folgen des Drogenkonsums während der Schwangerschaft auseinander. Dabei gingen wir auf verschiedene Drogen spezifisch ein und befassten uns mit deren unterschiedlichen und vielfältigen Auswirkungen.

Unsere Recherchen im Internet ergaben, dass auch hier zu Lande, vor allem in Ostdeutschland, immer mehr durch Drogen geschädigte Neugeborene auf die Welt kommen, weshalb das Thema für uns an Aktualität und Nähe gewinnt. Es war uns wichtig, auch die negativen Folgen des Drogenkonsums während der Schwangerschaft zu beleuchten, da laut unserer Umfrage viele Jugendliche schon einmal Drogen konsumiert haben. Da man während der Schwangerschaft aber nicht nur für sich selbst die Verantwortung trägt, sondern auch für ein wehrloses, neues Leben, sollte man sich über die möglichen negativen Auswirkungen für das Kind bewusst sein.

Michelle Kutzner, Lisa Weber, Corinna Schmidt

Drogensucht im Kinder- und Jugendalter früher und heute

Die Drogenwelle entwickelte sich Ende der 1960er Jahren. Haschisch war zu dieser Zeit die beliebteste Droge, es gehörte zu einem Lebensstil. Früher hatten Kinder und Jugendliche den ersten Kontakt mit Drogen ca. zwischen dem 19. und 25. Lebensjahr, heutzutage greifen sie schon im Alter zwischen 12 und 15 zum ersten Joint. Aber auch legale Drogen wurden immer mehr missbraucht. Heute steht Deutschland ganz oben auf der Liste der Länder die am meisten konsumieren. Um an Geld für Drogen zu kommen haben sich früher sehr viele Minderjährige prostituiert. Die Ursachen für die frühe Sucht ist früher und heute gleich geblieben: Neugier, Experimentierfreude, Sozialer Gruppendrang, Sorgen, Ängste und Nöte. Folglich wird die Entwicklung der Persönlichkeit erschwert und somit auch die Eingliederung in die Gesellschaft, aber auch das zentrale Nervensystem wird dauerhaft geschädigt. Um all dem vorzubeugen ist Aufklärung sehr wichtig, darüber offen zu reden und nichts zu verheimlichen. Angehörige sollten in so einem Fall eine Vorbildfunktion einnehmen und den Freundeskreis stets beobachten.

Hanna Stark

 

Umfrage zum Drogenkonsum am Berufsschulzentrum

Wir, die Klasse SG 11-2 haben das Schwerpunktthema „Drogen / Drogensucht“ für uns gewählt. Dabei hat sich ein Teil von uns dazu entschieden, eine Umfrage zu ebenjenem Thema durchzuführen. Zuallererst haben wir, da wir eine der größten Projektgruppen waren, uns in Untergruppen unterteilt, welche jeweils eine andere Aufgabe innerhalb unseres Projektes innehatten. Ein Teil der Gruppe befragte die Anna-Haag-Schule, eine andere die Eduard-Breuninger-Schule und eine dritte Untergruppe die Gewerbliche Schule. Ferner gab es eine weitere Gruppe, welche die Umfrage erstellte sowie die Fragen auswählte und am Ende die Umfrage auswertete.

Wir interessierten uns hauptsächlich für den Konsum illegaler Drogen, wie z.B. Cannabis, LSD oder auch Magic Mushrooms. Außerdem wollten wir wissen, aus welchen Gründen die Schüler illegale Drogen konsumieren und ob es Unterschiede gibt zwischen verschiedenen Altersgruppen, Schularten oder je nach Geschlecht.

Nachdem wir den (anonyme) Fragebogen sowie eine Tabelle zur Auswertung der Daten erstellt hatten, beschäftigte sich die Fragebogengruppe damit, jeder Antwortmöglichkeit einer jeden Frage eine Zahl zu geben um die Auswertung zu vereinfachen (Kodierung). Die verschiedenen Befragungsgruppen befragten die unterschiedlichen Klassen.

In der Auswertungsphase ging es dann darum, die Zusammensetzung der Stichprobe darzustellen und die aufgestellten Hypothesen zu überprüfen. Die statistisch ermittelten Ergebnisse wurden auf Plakaten dargestellt und sollen im Berufsschulzentrum ausgehängt werden, sodass sich jeder über die Ergebnisse informieren kann.

Yannik Pfeil

 

An der Umfrage selbst nahmen insgesamt 220 Personen teil. Es haben 139 Frauen und 76 Männer und drei Personen, die keinem Geschlecht zugeordnet werden wollten.

Zunächst haben wir die drei Schulen verglichen. Von der Anna-Haag Schule (AHS) wurden 85 Personen befragt, von der Eduard-Breuninger Schule (EBS) wurden 98 Personen befragt und von der gewerblichen Schule (GS) nahmen 36 Personen an der Umfrage teil. Eine unserer Hypothesen lautete, dass Minderjährige häufiger Drogen nehmen als Volljährige. Diese Hypothese bestätigte sich, denn insgesamt haben 38,2% der Volljährigen und 61,4% der Minderjährigen Drogen konsumiert. Auch unsere Hypothese, dass mehr Jungen als Mädchen Drogen konsumieren, konnte anhand der Daten bestätigt werden. Es konsumierten Jungen z.B. mehr Joint-Zigaretten als Mädchen.

Die Ergebnisse unserer Umfrage sind nicht auf die allgemeine Gesellschaft übertragbar und die Stichproben der jeweiligen Schulen sind nicht direkt vergleichbar, da sich Stichproben in der Menge an befragten Personen unterscheiden.

Cindy Götz, Ricarda Mausch, Jana Weber, Ilka Schneegaß

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